Petitionen
Für eine würdige Erinnerungskultur

Online-Petition
Die EDU Schweiz lancierte Anfang August 2025 eine an den Regierungsrat des Kantons Thurgau gerichtete Petition.
Vor und während des Zweiten Weltkriegs wurde den Jüdinnen und Juden unfassbares Leid angetan – auch in der Schweiz. Obwohl viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Verantwortung wahrgenommen haben und im ganzen Land die Solidarität mit den Opfern des Nationalsozialismus dominierte, gab es auch Missstände, die bis heute unzureichend oder gar nicht aufgearbeitet wurden. Besonders viel Schuld aufgeladen hat sich der Kanton Thurgau, wo ein extrem rigides bis unmenschliches Verhalten gegenüber jüdischen Flüchtlingen vorherrschte und es zu massenhaften Abweisungen an der Grenze kam.
Wir bitten Sie, unsere Petition zu unterschreiben.
Herzlichen Dank!
Forderung der Petition:
1. Offizielle Anerkennung der historischen Verantwortung
- Der Regierungsrat des Kantons Thurgau soll sich öffentlich und unmissverständlich zur Mitverantwortung des Kantons während der NS-Zeit bekennen.
- Es braucht eine formelle Entschuldigung des Regierungsrates gegenüber jüdischen Gemeinschaften in der Schweiz und in Deutschland.
- Die Regierung soll das Schweigen und Verdrängen der Vergangenheit beenden und Verantwortung für die Rolle zentraler Akteure wie Regierungsrat Altwegg, Polizeikommandant Haudenschild und Statthalter Raggenbass übernehmen.
2. Sichtbare Zeichen der Erinnerung schaffen
- Errichtung von Mahnmalen an grenznahen Orten und Grenzübergängen im Kanton Thurgau, insbesondere an historischen Rückweisepunkten jüdischer Flüchtlinge.
- Die Mahnmale sollen ein deutliches «Nie wieder ist jetzt!» symbolisieren – als Zeichen der Demut, der Aufrichtigkeit und der historischen Einsicht.
- Der Thurgau darf nicht länger auf Bundesinitiativen warten oder sich auf andere Kantone berufen – jetzt ist die Zeit gekommen, selbst Verantwortung zu übernehmen.
3. Nachhaltige Verankerung in Bildung und Öffentlichkeit
Eine aktive Medienberichterstattung soll unterstützt und eingefordert werden, damit Themen wie Antisemitismus und historische Schuld nicht länger marginalisiert werden.
Integration der NS-Vergangenheit des Kantons Thurgau in den schulischen Geschichtsunterricht – mit Fokus auf lokale Verantwortung und Einzelschicksale.
Förderung von Projekten wie Stolpersteine, Zeitzeugenberichte und Gedenkveranstaltungen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
